Wie schon in Kapitel 1.1 auf Seite 10 ausgeführt wurde, können Sie die TeX-Collection auf drei Arten nutzen:
Die folgenden Abschnitte beschreiben für Unix jedes dieser drei Verfahren ausführlich zum Nachvollziehen. Im Folgenden werden Eingabe des Benutzers nach dem Kommandoprompt >unterstrichen dargestellt.
Linux-, FreeBSD-, Sun-, SGI-, AIX-4- und HP-Alpha-Systeme haben normalerweise keine Schwierigkeiten, die TeX-Collection zu benutzen. Wenn Sie ein anderes System einsetzen und die TeX-Collection erfolgreich einbinden konnten, bitten wir Sie um detaillierte Anweisungen, um diese Anleitung weiter verbessern zu können.
Der Rest der Anleitung geht davon aus, dass Sie die TeX-Collection erfolgreich unter Verwendung der Rock- Ridge- und Joliet-Erweiterungen mounten konnten.
Die TeX-Collection enhält als »ready-to-run«-Versionen die demo-CD und die DVD. Sie können diese Versionen ohne Installation auf der Festplatte nutzen (daher der Name TeXLive). Es ist nicht möglich, TeX direkt von der inst-CD laufen zu lassen (siehe hierzu Kapitel 2.1 auf Seite 12 über die verschiedenen Distributionen).
Auf der demo-CD befinden sich nur die ausführbaren Programme für die Plattformen Windows, Mac OS X und Linux. Wollen Sie das TeX-System auf anderen Plattformen direkt vom Medium starten, müssen Sie hierzu die DVD benutzen.
Zuerst mounten Sie die CD oder DVD unter Verwendung der Rock-Ridge-Erweiterungen. Das Kommando hierfür variiert systembezogen, die nachfolgenden Befehle funktionieren unter Linux, nur der Name des CD-DVD-Laufwerkes (hier /dev/cdrom) muss u. U. angepasst werden.
Wechseln Sie mit Ihrem aktuellen Verzeichnis zum Mount-Point:
Unter Mac OS X werden CDs und DVDs automatisch gemountet, ein mount ist deshalb überflüssig. Das Medium wird in das /Volumes/-Verzeichnis gemountet.
Starten Sie das Installationsskript install-tl.sh:
Nach Begrüßungsmeldungen und Ausgabe der Hauptmenü-Liste werden Sie aufgefordert, ein Kommando einzugeben. Geben Sie die gewünschte Option ein und schließen Sie die Eingabe mit »Return« ab. Lassen Sie die spitzen Klammern bei Ihrer Optionseingabe weg. Bei der Eingabe bleibt Groß- oder Kleinschreibung unberücksichtigt, in unseren Beispielen benutzen wir die Kleinschreibung.
Um das TeXLive-System direkt vom Medium laufen zu lassen, müssen wir als erstes Kommando d eingeben und dann das Unterkommando 1, um die Verzeichnisse zu erzeugen. Obwohl wir alle Programme von CD oder DVD laufen lassen, muss trotzdem ein Verzeichnis auf der lokalen Platte eingerichtet werden, um Dateien, die TeX während der Laufzeiten erzeugt (beispielsweise Fonts, Formate und geänderte Konfigurationsdateien), abgelegt werden können. In diesem Beispiel benutzen wir /usr/local/texmf-local (wenn die Voreinstellung /usr/TeX für Sie in Ordnung ist, können Sie den folgenden Schritt überspringen).
Zurück im Hauptmenü geben wir unser zweites und letztes Kommando r ein, um den Modus »von CD/DVD laufen lassen (keine Installation auf Disk)« zu erreichen:
Nun sind wir wieder zurück am System-Prompt (>).
Der letzte Schritt zu einem funktionsfähigen TeXLive-System ist die Änderung zweier Environment-Variablen: PATH und VARTEXMF. Die PATH-Variable muss um das Verzeichnis erweitert werden, in dem die Programme der verwendeten Architektur liegen, VARTEXMF erhält die Verzeichnis-Angabe, die oben festgelegt wurde. In Tabelle 2 sehen Sie eine Liste der verfügbaren Architekturen, und ob die spezifische Architektur auf der demo-CD (dCD) vorhanden ist. Auf der inst-CD (iCD) und der live-DVD (DVD) finden sie alle Systeme. (Zusätzlich zu den versionsspezifischen Namen sind generische Namen vorhanden, die unabhängig von einer Versionnummer sind. So verweist sparc-solaris direkt auf sparc-solaris2.7.)
Direkt im Anschluss an die Installation und das Setzen der Environment-Variablen wird texconfig aufgerufen, um das TeX-System an Ihre lokalen Gegebenheiten anzupassen. Dieser Schritt ist im Abschnitt 4.1 auf Seite 33 näher erklärt.
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Die Syntax für das Setzen einer Environment-Variable und der Name der Initialisierungs-Datei, in die sie geschrieben wird, hängt von der Shell ab, die Sie benutzen. Benutzer, die eine Shell einsetzen, die kompatibel zur Bourne-Shell ist (z. B. sh, bash, ksh, usw.), können folgende Zeilen in ihre Datei $HOME/.profile aufnehmen:
Für C-Shell-kompatible Shells (z. B. csh, tcsh) sind die folgenden Zeilen in die Datei $HOME/.cshrc aufzunehmen:
Nach dieser Änderung loggen Sie sich aus und wieder ein und testen Ihre Installation (siehe Abschnitt 4.2 auf Seite 34.
Wenn Sie sich unsicher sind, fragen Sie Ihren lokalen System-Guru um Rat. Denn es variiert beispielsweise, wie CDs oder DVDs zu mounten sind, welche Verzeichnisse benutzt werden dürfen oder wie die Änderungen in den Initialisierungsdateien vorgenommen werden müssen.
Es ist sicherlich der Standardfall, das TeXLive-Systems auf der Festplatte zu installieren. Dies kann von der live-DVD oder der inst-CD erfolgen. Wenn Sie auf der demo-CD keine Pakete oder ihr Betriebssystem vermissen, können Sie auch diese CD für die Installation benutzen. (siehe hierzu Kapitel 2.1 auf Seite 12 über die verschiedenen Distributionen).
Zuerst mounten Sie die CD oder DVD unter Verwendung der Rock-Ridge-Erweiterungen. Das Kommando hierfür variiert systembezogen, die nachfolgenden Befehle funktionieren unter Linux, nur der Name des CD-DVD-Laufwerkes (hier /dev/cdrom) muss u. U. angepasst werden.
Wechseln Sie mit Ihrem aktuellen Verzeichnis zum Mount-Point:
Unter Mac OS X werden CDs und DVDs automatisch gemountet, ein mount ist deshalb überflüssig. Das Medium wird in das /Volumes/-Verzeichnis gemountet.
Starten Sie das Installationskript install-tl.sh:
Nach Begrüßungsmeldungen und Ausgabe der Hauptmenü-Liste werden Sie aufgefordert, ein Kommando einzugeben. Geben Sie die gewünschte Option ein und schließen Sie die Eingabe mit »Return« ab. Lassen Sie die spitzen Klammern bei Ihrer Optionseingabe weg. Bei der Eingabe bleibt Groß- oder Kleinschreibung unberücksichtigt, in unseren Beispielen benutzen wir die Kleinschreibung.
In der Tabelle 3.2 sehen Sie die Optionen des Hauptmenüs. Die Abfolge, in der Sie die einzelnen Option auswählen, ist unerheblich, mit der Ausnahme von »i«, die stets am Ende steht. Wir erklären die einzelnen Optionen in der angegebenen Reihenfolge.
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Die Optionen im Einzelnen:
Wahl |
Inhalt und Verwendung |
A |
Generic basic TeXLive scheme Dies ist ein Basissystem mit geringem Platzbedarf, das aber ausreicht, um einfache plainTeX- oder LaTeX-Dateien in PostScript oder PDF zu setzen. |
B |
Generic full TeXLive scheme Dies ist die Option, mit der Sie ein vollständiges TeX-System bekommen, inklusiver aller Sprachpakete, geeignet für multilinguale Texte und Schriften, mit allen Fonts usw. |
C |
GUST TeXLive scheme Dies ist eine besondere Zusammenstellung von Paketen und Programmen für den Textsatz in Polnisch mit Ausgabe in PostScript oder PDF. |
D |
GUTenberg TeXLive scheme Diese Zusammenstellung ist für die französischsprachige Benutzergruppe GUTenberg geschaffen worden. Sie eignet sich aber auch für deutschsprachigen Satz, da Trennmuster für Französisch und Deutsch eingebunden sind. |
E |
Live TeXLive scheme Dies ist die Zusammenstellung von Paketen und Programmen, die Sie bei der »Live«-Version vorfinden. |
F |
TeXLive for Omega users Ein Schema mit spezifische Settings für Omega-Nutzer und alle, die multilinguale Texte und Schriften bearbeiten und setzen müssen. |
G |
Generic recommended TeXLive scheme Dies ist das empfohlene Schema für Normalbenutzer. Es enthält Trennmuster und Pakete sowohl für Deutsch, wie für britisches Englisch, Französisch, Italienisch, Polnisch, Portugiesich, Spanisch, Tschechisch und Niederländisch. |
H |
The XEmTeX bundle TeXLive scheme Das XEmTeX-Bündel ist ein besonderes Schema, da es ein vollständiges, vorkonfiguriertes System mit Editor (XEmacs) und Previewer darstellt. Zusätzlich sind Perl, ImageMagick und Ghostscript enthalten. |
I |
XML typesetting scheme Ein Schema mit spezifische Settings für XML-Nutzer (enthält PassiveTeX, JadeTeX, ConTeXt und Omega). |
a | Essential programs and files | o | Basic LaTeX packages |
b | Extra BibTeX styles | p | Support for latex3 |
c | The bare TeXLive binaries | s | LaTeX supplementary packages |
d | Chemical typesetting | t | LaTeX recommended packages |
e | Context macro package | u | Advanced math typesetting |
f | Extra documentation | v | Metapost (and Metafont) drawing |
g | eTeX | w | Omega |
h | TeX auxiliary programs | x | pdfTeX |
i | TeX font-related programs | y | Drawing and graphing packages |
j | Recommended extra fonts | z | Plain TeX extra macros |
k | Extra formats | A | PostScript utilities |
l | Games typesetting (chess, etc | B | Support for publishers |
m | Miscellaneous macros | C | TrueType font manipulation |
n | HTML/SGML/XML support | ||
Die Liste für Sprachen der TeXLive umfasst:
afrikanische Skripte | Armenisch | Chinesisch, Japanisch, Koreanisch
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Kroatisch | Kyrillisch | Tschechisch/Slovakisch
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Dänisch | Niederländisch | Finnisch | Französisch |
Deutsch | Griechisch | Ungarisch | Indisch |
Italienisch | Latein | Manju | Mongolisch |
Norwegisch | Polnisch | Portugisisch | Spanisch |
Schwedisch | Tibetisch | UK-Englisch | Vietnamesisch |
Der oben angegebenen Reihenfolge der Sprachen liegt die Abfolge der Auswahlboxen des Menüs zugrunde.
Unter Mac OS X wird das TeX-Front-End üblicherweise in /usr/local/teTeX gesucht. Sie können also überlegen, das TeXLive-System dort zu installieren.
Direkt im Anschluss an die Installation und das Setzen der Environment-Variablen wird texconfig aufgerufen, um das TeX-System an Ihre lokalen Gegebenheiten anzupassen. Dieser Schritt ist im Abschnitt 4.1 auf Seite 33 näher erklärt.
Der letzte Schritt ist nun, die PATH-Variable so zu erweitern, dass die neu-installierten Programm im architektur-spezifischen Unterverzeichnis von TEXDIR/bin gefunden werden. Die unterstützten Architekturen sind in der Tabelle 2 auf Seite 21 zu finden. Sie können sich aber auch einfach den Inhalt des Verzeichnisses in TEXDIR/bin ausgeben lassen.
Die Syntax für das Setzen einer Environment-Variable und der Name der Initialisierungs-Datei, in die sie geschrieben wird, hängt von der Shell ab, die Sie benutzen. Benutzer, die eine Shell einsetzen, die kompatibel zur Bourne-Shell ist (z. B. sh, bash, ksh, usw.), können folgende Zeilen in ihre Datei $HOME/.profile aufnehmen:
Für C-Shell-kompatible Shells (z. B. csh, tcsh) sind die folgenden Zeilen in die Datei $HOME/.cshrc aufzunehmen:
Es folgt ein kurzes kommentiertes Beispiel für eine volle Installation der »Live«-Version (DVD oder inst-CD) mit den Binärfiles für das aktuelle System und den oben vorgeschlagenen Verzeichnis-Änderungen. Der Kommando-Prompt und die RETURN-Eingaben sind zum Zwecke der Übersichtlichkeit weggelassen worden.
Wenn Sie sich unsicher sind, fragen Sie Ihren lokalen System-Guru um Rat. Denn es variiert beispielsweise, wie CDs oder DVDs zu mounten sind, welche Verzeichnisse benutzt werden dürfen oder wie die Änderungen in den Initialisierungsdateien vorgenommen werden müssen.
Sie können die TeX-Collection auch dazu benutzen, ein bestehendes TeX-System auf den neuesten Stand zu bringen bzw. die Daten einer bestehenden Installation zu ergänzen. Sie können hier die demo-CD oder die live-DVD, nicht aber die inst-CD benutzen (siehe hierzu Kapitel 2.1 auf Seite 12 über die verschiedenen Distributionen).
Zuerst mounten Sie die CD oder DVD unter Verwendung der Rock-Ridge-Erweiterungen. Das Kommando hierfür variiert systembezogen, die nachfolgenden Befehle funktionieren unter Linux, nur der Name des CD-DVD-Laufwerkes (hier /dev/cdrom) muss u. U. angepasst werden.
Wechseln Sie mit Ihrem aktuellen Verzeichnis zum Mount-Point:
Unter Mac OS X werden CDs und DVDs automatisch gemountet, ein mount ist deshalb überflüssig. Das Medium wird in das /Volumes/-Verzeichnis gemountet.
Führen Sie das für diesen Zweck vorgesehene Installations-Skript install-pkg.sh aus (das im vorigen Abschnitt vorgestellte Skript install-tl.sh ist nur für eine Erstinstallation gedacht):
Das Skript kann über Kommandozeilenparameter gesteuert werden. Die ersten zwei dienen zur Auswahl des zu installierenden Pakets, zur Auswahl der Sammlung (z. B. »tex-mathextra«), zur Angabe des Verzeichnisses, auf das das Medium gemountet ist und zur Angabe des Verzeichnisses, das die Dateilisten der Pakete enthält (diese beiden werden automatisch gesetzt):
--package=pgk-name | Name des gewünschten Paketes |
--collection=coll-name | Name der gewünschten Sammlung |
--cddir=cd-dir | Quellverzeichnis von dem gelesen wird (Default ist das aktuelle Verzeichnis). Wenn Sie die oben stehenden Anweisungen befolgt haben, befinden Sie sich im Distributionsverzeichnis und brauchen keine Änderungen vornehmen. |
--listdir=list-dir | das sogenannte »list«-Verzeichnis innerhalb von cd-dir, von dem die Paket-Informationen gelesen werden. Der Standardwert für list-dir ist cd-dir/texmf/tpm/lists, der einzige Grund für eine Änderung läge vor, wenn Sie Änderungen an der TeXLive selbst vornähmen. |
Die eigentliche Aktion wird durch weitere Parameter gesteuert. Die ersten beiden verhindern die Installation der Dokumentation bzw. der Quelldateien eines Pakets. Der dritte verhindert den Aufruf von mktexlsr bei Abschluss der Installation, womit die Datenbank der Verzeichnisstruktur neu aufgebaut würde. Der vierte Parameter dient zur Anzeige der zu installierenden Dateien, ohne dass die Installation tatsächlich durchgeführt wird. Die Menge der Informationen über die aktellen Tätígkeiten des Skripts kann erhöht werden und zu guter Letzt kann noch aus einem zu installierenden Paket (oder Sammlung) ein tar-Archiv erzeugt werden, in dem die Dateien schon die korrekte texmf-Verzeichnisstruktur haben.
--nodoc | Dokumentation nicht mit kopieren |
--nosrc | Quelldateien nicht mit kopieren |
--nohash | kein Hash-Lauf von mktexlsr |
--config | nach der Installation einen Konfigurationslauf mit texconfig init durchführen |
--listonly | Ausgabe, welche Dateien in einem Paket oder einer Sammlung sind, keine Installation des Paketes |
--verbose | mehr Informationen ausgeben, was das Skript während seines Laufs macht |
--archive=tarfile | Statt das angegebene Paket oder die Sammlung zu installieren, wird ein tar-Archive erzeugt |
Hier einige Beispiele für die Verwendung des Skripts:
Wenn Sie sich unsicher sind, fragen Sie Ihren lokalen System-Guru um Rat. Denn es variiert beispielsweise, wie CDs oder DVDs zu mounten sind, welche Verzeichnisse benutzt werden dürfen oder wie die Änderungen in den Initialisierungsdateien vorgenommen werden müssen.