Nachdem die Hauptinstallation durchgeführt ist, muss das TeX-System an Ihre lokalen Gegebenheiten angepasst werden und es sollten einige Tests durchgeführt werden.
Eine andere Form der Nacharbeit ist die Wartung mit dem nachträglichen Installieren von Paketen, Fonts oder Programmen, die auf der TeX-Collection nicht enthalten sind. Grundsätzlich empfiehlt es sich, diese Erweiterungen im TEXMFLOCAL-Baum (bei Installation auf Platte) oder in VARTEXMF (beim »live«-Betrieb) unterzubringen. Siehe hierzu auch die Ausführungen unter »Installation directories« im Abschnitt 3.2 ab Seite 28.
Leider ist dieses Thema nicht völlig trivial und auch für die unterschiedlichen Pakete (Fonts, Makros, usw.) nicht einheitlich geregelt, so dass es den Umfang dieser Anleitung sprengen würde, darauf im Detail einzugehen. Es existieren Beschreibungen in Englisch unter http://www.ctan.org/tex-archive/info/beginlatex/html/chapter5.html#pkginst für die Paketinstallation und unter http://www.ctan.org/tex-archive/info/Type1fonts für Fontgenerierung und -installation.
Nachdem das Installationsprogramm die benötigten Dateien kopiert hat, können Sie das texconfig-Programm aufrufen, um das TeX-System an Ihre lokalen Gegebenheiten anzupassen. Sie können dieses Programm aber auch zu jedem anderen Zeitpunkt aufrufen, um Einstellungen zu ändern und anzupassen. texconfig ist in dem Plattform-spezifischen Unterverzeichnis TEXDIR/bin/arch neben allen anderen Programmen zu finden.
Starten Sie das Programm ohne Argumente, wird texconfig im Vollbildmodus mit einem maskenbasierten Kommandobildschirm gestartet, wo Sie die einzelnen Optionen interaktiv kontrollieren und ändern können. Alternativ können Sie auch auf der Kommandozeilen-Ebene mit Schaltern die Konfiguration steuern.
Sie sollten für sämtliche Wartungsarbeiten wie Installation neuer Drucker oder Neuaufbau der Dateinamen-Datenbank texconfig verwenden. Es gibt Hilfstexte mit Erläuterungen für die Fähigkeiten von texconfig in beiden Betriebsmoden. Die am häufigsten benötigten Schalter sind im Folgenden erklärt:
texconfig unterstützt natürlich nur die Änderung von einigen wenigen (aber viel genutzten) Optionen und Konfigurationsparametern des TeX-Systems. Die zugrunde liegende Konfigurationsdatei für alle Web2C-Programme heißt texmf.cnf und Sie können Sie mit dem Befehl »kpsewhich texmf.cnf« ausfindig machen. Die in der Datei enthaltenen Kommentare für Standardwerte und sinnvolle Alternativeinstellungen helfen bei eigenen Modifikationen weiter.
Nachdem Sie das TeXLive-System installiert haben, wollen Sie es sicherlich auch testen, um dann in der Lage zu sein, beeindruckende Dokumente zu erzeugen.
Der folgende Abschnitt gibt einige Basisprozeduren an die Hand, mit der das neue System auf Funktionsfähigkeit geprüft werden kann. Hier werden die Unix-Kommandos beschrieben, da unter Mac OS X und Windows sicherlich ein GUI eingesetzt wird, um diese Tests durchzuführen, grundsätzlich gilt aber das gleiche Prinzip.
Wird bei diesem Test die Datei sample2e.tex (oder eine Stildatei) nicht gefunden, liegt vermutlich ein Konfigurationsfehler oder störende Environmentvariable vor. Für eine genauere Analyse ist es empfehlenswert, TeX über die Dateisuche Bericht führen zu lassen. Genaueres können Sie im Abschnitt »Debugging« auf Seite 76 nachlesen.
Diese .tex-Dateien können Sie auf die gleiche Weise bearbeiten wie im Beispiel sample2e.tex weiter oben.
Falls Sie mit TeX und LaTeX Neuland betreten oder Hilfe bei der Erstellung von TeX- und LaTeX-Dokumenten benötigen, sollten Sie unbedingt die deutschsprachige Ausgabe der FAQ zu Rate ziehen (FAQ/deutsch/de-tex-faq.pdf). Dort finden Sie im Abschnitt 2.4.2 »Frei verfügbare Einführungen in (La)TeX, METAFONT und verwandte Themen« Verweise auf druckbar und online-verfügbare Einführungen.
Hier sind insbesondere die Broschüren von Manuela Jürgens an der FernUni Hagen zu empfehlen: »LaTeX – eine Einführung und ein bißchen mehr. . . « (ftp://ftp.fernuni-hagen.de/pub/pdf/urz-broschueren/broschueren/a0260003.pdf) und »LaTeX – Fortgeschrittene Anwendungen (oder: Neues von den Hobbits)« (ftp://ftp.fernuni-hagen.de/pub/pdf/urz-broschueren/broschueren/a0279510.pdf).
Eine englischsprachige Web-Seite ist unter http://tug.org/begin.html zu finden. Darüber hinaus ist das Manual »Formatting Information« von Peter Flynn zu nennen, dass unter http://www.ctan.org/tex-archive/documentation/beginlatex zugänglich ist.